Atlas der Erlebniswelten

Zusammenfassung

Haben Sie sich auch einmal gefragt, was unsere Seele eigentlich ausmacht? Haben Sie sich dann auch vielleicht gefragt, wie es ihnen eigentlich seelisch geht?

Der Mensch hat in den letzten Jahrtausenden seiner Geschichte versucht die Seele zu begreifen, zu beweisen, zu verstehen, zu analysieren, zu erkennen, zu erfassen oder zu ergründen. Als Ergebnis konnte er oft nichts mehr als viele horizontlose Ufer aufzeigen, an denen entlang sich eine uralte Seelen-Landschaft geformt hat, gekennzeichnet von den sonnigen Wiesen der Hoffnung, fruchtbaren Deltas der Liebe und Zugehörigkeit, aber auch von finsteren Höhlen unserer Ohnmacht, tiefen Klüften unserer Ängste und verwüstenden Orkanen unserer Enttäuschungen.

Zurück bleibt die Erkenntnis, dass die Seele wie ein uferloser Horizont ist und die Wege sich damit auseinanderzusetzen, sind zu vergleichen mit unzähligen horizontlosen Ufern.
Akzeptieren wir, dass die Seele weder erfasst noch festgehalten werden kann, entstehen unter anderem folgende Thesen:
4. Die Seele ist wie ein beweglicher Standpunkt, der sich, wie ein*e Reisende*r anderer Art, mitten durch unsere Biographie hindurchbewegt.
5. Deshalb ist die Seele die Migrantin unserer Biografie.
6. Um unsere Seele als ewige Migrantin inmitten vieler beweglicher Standorte unserer Biografie verorten können, müssen wir konkrete Instrumente und Wege finden.

Anhand dieser drei Thesen werden wir uns in dieser expressiven Schreibwerkstatt auf abenteuerliche Reisen durch viele Berge, Schluchten, Höhlen, Täler und andere Landschaften unserer Seele begeben.
Der „Atlas der Erlebniswelten“ von Jean Klare und Louise van Swaaij bietet ein ausgezeichnetes Instrument, um mit der Landkarte unserer (inneren) Welt in Kontakt zu treten bzw. sie zu erkunden. Der „Atlas der Erlebniswelten“ ist ein großartiges Buch, das nicht nur inspiriert, mit unserer „Migrantinseele“ mitzureisen. Es zeigt uns auch mit seinen klaren kartographischen Landschaften die Wege in und aus einem (Seelen-)Standort.

Eine so fruchtbare Auseinandersetzung schafft auch Raum für Einsicht in die Subjektivität von Wahrheit. Durch die Bewusstwerdung der Subjektivität der inneren Wahrnehmung entdecken wir in uns viele Nischen und Orte, die in uns Angst, Furcht, Verzweiflung, Freude, Staunen und vieles andere hervorrufen. Also schält sich die Erkenntnis heraus, dass unsere Seele eine Welt ist, deren Landkarte uns nur auszugsweise bekannt ist.

Die Auseinandersetzung mit den unbekannten inneren Orten, das heißt mit dem Fremden in uns selbst und den damit verbundenen Gefühlen bzw. Empfindungen kann unter anderem auch ein Schritt auf dem Weg zur Toleranz und Akzeptanz des Unbekannten bzw. des Fremden in der Außenwelt sein.

In einer gemütlichen Atmosphäre werden wir bestimmte Techniken kennen lernen, um ins Schreiben zu kommen und Fantasiertes und Erlebtes unter Anleitung aufs Papier zu bringen.